Bei meinem bisherigen Arbeiten mit dem Milan habe ich kaum Software gefunden, die nicht läuft. Das mag zum einen daran liegen, daß ich im wesentlichen moderne, "saubere" Software einsetze, zum anderen ist der Milan aber erstaunlich kompatibel zu den Original-Ataris - gerade durch die Möglichkeit, bei Bedarf SingleTOS zu verwenden (beim Booten <Shift> drücken und dann MiNT nicht starten). Wenn etwas Probleme machte, ließ es sich meist auch unter anderen Multitaskingumgebungen nicht oder nur schlecht einsetzen. Und für spezielle "Problemfälle" wird es hoffentlich Lösungen geben - über eine Anpassung von Cubase wird beispielsweise ernsthaft nachgedacht. Und wenn doch noch ein Problem mit dem Milan-TOS auftaucht, wird das von den Entwicklern erfreulich schnell bearbeitet (und meiner bisherigen Erfahrung nach auch gelöst).
Bei der Performance möchte ich in diesem Teil des Milan-Berichts nur einen subjektiven Eindruck abgeben. Auf meinem Falcon habe ich mich durch die 256-Farben-Darstellung gequält, HiColor war dort bereits nicht mehr zu ertragen. Auf dem Milan dagegen arbeite ich nun ausschließlich unter TrueColor (also wirklichen 16 Millionen Farben) in einer Auflösung von 640x480 - und das ziemlich flott. Machte auf meinem Falcon N.AES nicht so richtig Spaß (es war halt doch ein bißchen "zäh"), kann man auf dem Milan hervorragend damit arbeiten. In dieser Konstellation kann der Milan vom Empfinden her gut mit langsameren Macs und MagicMac mithalten, die aber - zumindest was den Neupreis anbelangt - deutlich über dem Preis des Milan liegen. Genauere Vergleiche werden Benchmarktests in der kommenden ATOS-Ausgabe liefern.